„Mad Men“ s5 e06: „Far Away Places“

Wie aus einem Douglas-Sirk-Film: Don fahndet vor dem Diner nach Megan; Foto: Michael Yarish/AMC

Inhalt: Peggy verliert bei einer Präsentation für Heinz Bohnen die Geduld. Roger und Jane gestehen sich bei ihrer gemeinsamen ersten LSD-Erfahrung die Wahrheit über den Zusatnd ihrer Ehe ein. Don überredet Megan zu einem spontanen Wochenendausflug zu einem Motel, das eine neue Werbekampagne sucht. Der Trip endet in einem Desaster.

Kritik: Die Folge schildert einen Tag und Abend (und teilweise den folgenen Morgen) aus drei verschiedenen Perspektiven. Während Peggy nach der überraschenden Abreise Dons bei der Präsentation auf sich allein gestellt ist, begleitet Roger seine junge Frau Jane widerwillig zur LSD-Party ihrer Psychiaterin. Dieser Teil der Folge funktioniert am wenigsten, da Roger und psychedelische Drogenerfahrungen irgendwie nicht recht zusammenpassen (auch wenn die Autoren einige witzige Einfälle einbauen, wie man synästhetische Eindrücke auf LSD filmisch darstellen kann). Andererseits gewinnt der sonst meist oberflächlich erscheinende Sterling hier deutlich an Tiefe. Richtig interessant wird die Episode trotzdem erst im letzten Drittel, wenn der Fokus auf die scheinbar so harmonische Ehe zwischen den Drapers rückt.

Auch Don ist eben doch nur ein Mensch, der in seinen einmal erlernten Verhaltensmustern gefangen ist. Mit seiner Überreaktion nach einem Streit löst er eine schwere Ehekrise aus. Dabei gerät sein zunehmend verzweifeltes Warten auf eine Nachricht seiner Frau zu einem Drama im visuellen Stil eines Douglas Sirk. Wie so oft bei „Mad Men“ ist auch diesmal nichts, wie es zunächst scheint: Das eine, scheinbar unglückliche Ehepaar trennt sich harmonisch und mit gegenseitigem Respekt, das andere, vordergründig so viel glücklichere, rauft sich am Ende nach schweren beiderseitigen Verletzungen wieder zusammen. Insgesamt betrachtet ist dies aber leider eine ziemlich unausgegorene Episode, die von der grundsätzlich interessanten Erzählstruktur nur unbefriedigend Gebrauch macht.

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