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Im Studio Wien besinnt man sich wieder auf seine Kernkompetenzen und bespricht nach dem Ausflug ins Dramafach wieder etwas aus dem komödiantischen Eck. Georg und Hari sind sich ziemlich einig und können die Serie uneingeschränkt empfehlen. Ganz leichte Spoiler bis inklusive Staffel 5, aber das ist nicht so tragisch. Die Staffeln 1-5 sind auf Netflix verfügbar, zwei weitere wurden bereits ausgestrahlt.
Schnitt: Hari List; Intro/Outro: Jens Prausnitz.
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Zum Titel „Modern“: Der bezieht sich sicher auf die „modernen“ Formen des Familienzusammenlebens, besonders im Hinblick auf die bis dahin immer noch dominierende Darstellung in den US-Networkfernsehsendern: Vater, Mutter, Kinder. Diesem „klassischen TV-Ideal“, wie es die Dunphys repräsentieren, stehen Jay und Gloria in zweifacher Weise gegenüber, einerseits durch ihren Altersunterschied (wobei der in dieser geschlechtlichen Rollenverteilung gesellschaftlich akzeptiert ist) und zum anderen durch ihre unterschiedlichen ethnischen Hintergründe. Dadurch, dass Gloria einen Sohn mit in die Familie gebracht hat, werden sie außerdem zur „Patchwork“-Familie (Claire und Mitch sind ja Jays Söhne), das gleichgeschlechtliche Paar, das ein Kind adoptiert (wiederum mit „ethnischer Differenz“), repräsentiert eine weitere Form des „modernen“ Familienlebens.
Hier wird die Serie ihrem Titel also durchaus gerecht, vor allem eben, wenn man das immer noch über weite Teile existierende gesellschaftliche Bild einer „richtigen“ Familie dagegenhält und ihre Repräsentation im TV, speziell den Networks.
Dass alle diese Familien trotzdem eben nach genau den klassisch-konservativen Geschlechter- und Verhaltensmustern funktionieren, sie also vom Wesen her genau dem traditionellen Familienbild entsprechen, ist der Twist der Serie und trägt sicher zu ihrem Erfolg bei. Gerade die Selbstverständlichkeit, mit der das Familienleben des homosexuellen Paares gleichwertig mit den heterosexuellen Partnerschaften behandelt wird, halte ich im Fernsehen für absolut „modern“. Mir fällt auch zuvor keine klassische Familienserie ein, die das mit einer solchen Selbstverständlichkeit gemacht hätte.
Ach so, wo wir schonmal dabei sind, noch ein kleiner Link zu einem alten Text von mir, der das zumindest anreißt und hier Parallelen von O’Neil und Sagal von „Eine schrecklich nette Familie“ zu ihren neuen – und äußerst erfolgreichen – Serien zieht… http://www.taz.de/!5071101/