Inhalt: Megan will Don überreden, ihr eine Rolle in einem Werbespot zu vermitteln, was dem gegen den Strich geht. Pete trifft seine Nachbarin Beth wieder, die ihm ein eindeutiges Angebot macht, bevor sie sich mit Elektroschocks behandeln lassen muss. Während Don mit starken Zahnschmerzen kämpft, muss er sich zudem mit den Dämonen der Vergangenheit auseinandersetzen.
Kritik: Nach der sehr ereignisreichen und schockierenden Folge der vergangenen Woche schlägt das Staffelfinale einen deutlich ruhigeren Ton an. Leider vermag es keiner der Handlungsstränge, wirklich zu fesseln. Pete ergeht sich mal wieder in halbgaren Zukunftsfantasien, Megan schlägt den einfachen Weg ein, um ihre Schauspielkarriere voranzutreiben und die Partner der Agentur machen sich Vorwürfe über Lanes Tod. Bei Don bringt der die verdrängte Erinnerung an seinen Bruder Adam wieder hervor, der sich ebenfalls das Leben nahm, nachdem Don ihn zurückgewiesen hatte. Er ist das Phantom des Titels, das Don im Verlauf der Episode immer wieder erscheint. Am Ende wählt Don mal wieder das Alleinsein. Fast wirkt es, als schlüpfe er in dem Moment, in dem er sich alleine an eine Bar setzt, zurück in seine alte Rolle des Womanizers. Und so bleibt auch das erste Angebot eines weiblichen Bargastes nicht aus. Heißt das, dass sich seine Ehe mit Megan in der nächsten Staffel doch wieder in dieselbe Richtung entwickeln wird wie die vorherige mit Betty?
Staffelfazit: Während früher die Staffeln von „Mad Men“ eher schwach und langsam begannen, um sich gegen Ende zunehmend zu steigern, begann die neue auf einem erstaunlich hohen Niveau, konnte es aber nicht über die gesamte Länge halten. Der Tonfall veränderte sich von locker-witzig in den ersten bis zu tragisch in den letzten Folgen. Betty sank zur Nebenfigur ab, während Megan deutlich an Bedeutung und Profil gewann. Wohltuend war es, Don einmal nicht in seiner Dauerrolle als Frauenaufreißer zu sehen, auch wenn das Staffelende befürchten lässt, dass er nächstes Jahr in alte Muster zurückfällt. Lanes Tod ist ein Verlust für die Serie, während Peggys weitere Rolle abzuwarten bleibt. Insgesamt reicht die fünfte Staffel nicht ganz an die vierte heran, die Show behauptet sich aber weiterhin als das wohl beste, was das fiktionale US-Fernsehen zurzeit zu bieten hat.