„Mad Men“ s5 e03: „Tea Leaves“

Megan (Jessica Paré) und Don Draper (Jon Hamm) beim Businessessen; Foto: AMC

Inhalt: Betty, die reichlich an Pfunden zugelegt hat, will sich auf einen Rat ihrer Schwiegermutter hin von ihrem Arzt Diätpillen verschreiben lassen. Doch der Mediziner macht eine besorgniserregende Entdeckung. Währenddessen versuchen Don und Harry, die Rolling Stones vor einem Konzert backstage zu kontaktieren, um sie als Musiker für einen Werbespot für Heinz zu gewinnen. Peggy wird von Roger mehr oder weniger genötigt, einen ihr unsympathischen jungen Texter anzuheuern.

Kritik: In der dritten Folge der neuen Staffel ist also auch Betty endlich zurück, allerdings in einem bemerkenswert schlechten physischen wie psychischen Zustand: Das Hausfrauensyndrom scheint sie in ihrer zweiten Ehe noch stärker erwischt zu haben als zu den Zeiten, in denen sie noch mit Don verheiratet war. Ohnehin ist Betty die einzige Hauptfigur der Serie, die bisher keine richtige Entwicklung durchgemacht hat – jedenfalls keine, die sie irgendwie voran gebracht hätte. Nach der Scheidung ist sie wieder genau da, wo sie schon in der Pilotfolge war: gelangweilt an der Seite eines erfolgreichen Ehemanns, ohne Ambitionen und sinnvolle Beschäftigung in ihrem goldenen Käfig. Der Krebsverdacht bringt zum Vorschein, dass sie und ihr Ex-Mann sich wohl doch noch verbunden fühlen, obwohl Don in seiner zweiten Ehe mit Megan wesentlich zufriedener zu sein scheint als in der ersten.

Die Zeit der white anglo-saxon protestant Mad Men ist bei SCDP endgültig vorbei: Nach einer schwarzen Sekretärin heuert die Agentur nun auch noch einen jüdischen Texter an. Wie schon in der letzten Folge versteht Roger diese moderne Welt längst nicht mehr und bekommt diese Woche von Juniorpartner Pete Campbell auch relativ offen den Konkurrenzkampf erklärt. Für humorvolle Einlagen inmitten der etwas deprimierenden Betty-Handlung sorgen die vergeblichen Bemühungen von Don und Harry beim Stones-Konzert. Überhaupt hat Harry Crane diese Staffel wesentlich mehr Lacher zu verbuchen als je zuvor. Eine gute Folge, die (fast) alle Aspekte vereint, die „Mad Men“ so gut machen.

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