„The Affair“-Podcast: Episode 2.12

Die Ruhe vor dem Sturm: Alison und Noah bei der Hochzeit; Foto: Showtime

Diese Woche mit einer berührenden Hochzeitszeremonie, einem erschütternden Geständnis und der umstrittenen Auflösung der Frage „Who’s done it?“. Zum Staffelfinale spielen Marcus und Olaf Good Cop/Bad Cop.

Schnitt: Marcus Kirzynowski. Intro/Outro: Jens Prausnitz.

One comment

  1. Ihr seid mir ja zwei Polizisten … natürlich ist THE AFFAIR eine Soap, genau wie GAME OF THRONES eine ist. Wenn euch das unangenehm ist, dann nennt es halt eine Familienserie und gut is 🙂

    Was sie so herausragend macht ist doch genau die unzuverlässige Art zu erzählen, weil man sich auf die Erinnerungen der Figuren nicht verlassen kann. Sie dann in der (nur vorläufig) letzten Folge dafür zu kritisieren, dass der Bogen überspannt sei, empfinde ich als zu hart. Die Konstruktion halte ich für großartig, die Bücher sind fantastisch geschrieben, die Inszenierung und das Schauspiel herausragend.

    Helen ist auf der Hochzeit, weil sie das Date ihrer Mutter ist, die für die Hochzeit zahlt – wird doch in der Folge gesagt, als sie sich zu Noah an den Tisch setzt. Klar ist das konstruiert. Und genauso wie in Noah’s Erinnerung Scotty fehlt, taucht Helen bei Alison erst beim Unfall am Ende auf, nicht aber während der Hochzeit. Vielleicht beginnt die dritte Staffel ja mit Helen’s Perspektive von der Hochzeit, wie angepisst sie davon war, dass sie sich aber doch mit ihrer Mutter versöhnen möchte, und dass sie Noah nicht gesagt hat, dass sie ihn liebt – alles drin.

    Luisa war bei Alison um sich für die Hochzeit umzuziehen, darum war ja auch ihre Mutter dabei, außerdem sind sie Teilhaberinnen des Restaurant, selbst wenn es Cole’s Geld ist, es ist ihr Traum, also quasi das Hochzeitsgeschenk. Und wie hart im Nehmen Luisa ist, hat die Staffel ja schon demonstriert. Da ist die Ex des Ehemanns nicht die größte Bedrohung. Jedenfalls so lange sie nichts von der Vaterschaft erfährt. Eins A Soap-Plot.

    Der Krimi-Plot an sich war schon in der ersten Staffel mehr Plot-Device und mehr Nebensache, daran hat sich nichts geändert. Den Stein von Alison hätte jeder Hochzeitsgast an die Unfallstelle legen können. Einzig Cole dürfte ein Alibi haben, Fingerabdrücke würden auch nichts beweisen. Also wäre da eher die Frage, wer ein Motiv hätte Alison einen Mord anzuhängen. Von der Überwachungskamera weiß sie ja nichts. Vielleicht ist Oscar am Ende der Leidtragende, warten wir’s ab.

    Probleme hatte ich diese Staffel mit Alison, weil ich bis zur letzten Folge nicht wusste, was sie eigentlich will, außer etwas tun. Das wird aber gut aufgelöst, weil sie es eben nicht weiß und nicht festlegen möchte. Die Assistentenstelle zu Anfang der Staffel, um sich nicht nur als Geliebte zu langweilen, Mutterschaft, Medizinstudium und jetzt Restaurantteilhaberin, finde ich schlüssig. Sie sagt es in Noah’s Perspektive ja auch, wenn ich mich recht erinnere(!), dass sie halt nicht wie alle anderen gleich ihr Ding findet, und sie leidet darunter. Das spielt sie gut, und es ist ein Frauentyp, der mich wahnsinnig macht, weil sie wie Flipperkugeln durchs Leben gehen, Schicksalsschläge erleiden und zu wenig Eigeninitiative zeigen. Darum freut es mich, dass die Serie hier die Kurve gekriegt hat.

    Was den weiteren Verlauf angeht, werde ich mit allem zufrieden sein, was Noah und Helen sowie Cole und Alison nicht wieder zusammenführt, weil dass der konservativste denkbare Ausgang wäre, fast schon ekelhaft. Viel eher geht es der Serie doch um den Bruch mit dem “Familienfluch”, von dem sich bislang einzig Cole frei gemacht hat. Er ist ja offen für eine Adoption und Allison gibt ihm den letzten Schubs in Richtung “erlaub dir glücklich sein”. Wenn es so weitergeht, dann passt es für mich.

    Hier noch ein tolles Interview mit Sarah Treem: http://www.awardsdaily.com/tv/interview-sarah-treem-looks-back-on-the-affair-season-two/

    PS: Zu unserem ersten Redaktionstreffen dieses Jahr (ja, gut: überhaupt) bringe ich Żubrówka, den berühmten, trüben polnischen Wodka, dessen Existenz euch Banausen offenbar nicht bewusst war, oder den ihr nur unter seinem Export-Namen Grasovka kennt. Der geht dann auf’s Haus der aufgehenden Sonne.

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