Wunder gibt es nicht! Teil 3: Von Favoriten bis Braunschlag

"Inspektor gibt's koan": Major Kottan ermittelt; Fotos: ORF

Im dritten Teil unserer Reihe werfen wir einen Blick auf die österreichische Seriengeschichte, der natürlich jede Menge Lücken aufweist. Die ausgewählten Serien der Vergangenheit stellen selektive Meilensteine dar.

Previously on Wunder gibt es nicht:

Politische Unabhängigkeit beim größten Auftraggeber für Film- und Serienware – dem ORF – ist eine Einbildung. Die ökonomischen Rahmenbedingungen lassen den Firmen aber gar keine Alternativen und allein die Diskussion um Einsparungen führt in der ganzen Branche zu Existenzängsten.

Wien, Wien, nur du allein

Wien ist nicht nur die Hauptstadt Österreichs, sondern es konzentrieren sich hier alle filmwirtschaftlich relevanten Player ebenso wie der größte Fördertopf auf Länderebene – der Wiener Filmfonds.  Über zwei Millionen Menschen (knapp 25 Prozent der Bevölkerung) leben derzeit in der Metropolregion Wien und der allgemeine Altersschnitt ist in der „werberelevanten Zielgruppe“ am höchsten – anders gesagt ist Wien das „jüngste“ Bundesland. Eine Aufzählung der „Schmankerln“ der österreichischen Seriengeschichte bis zur Gegenwart muss also zwangsläufig auch eine Tour durch die Bezirke Wiens sein – es liegt nicht an mir.

Die Zeit bis 2008

Ein echter Wiener geht nicht unter (1975 bis 1979, 24 Folgen à 45 Min. + zwei Kinofilme)

Eine Serie, die sich das viel zu schnell gebrauchte Wort Kult wirklich verdient hat. Die völlig banalen Erlebnisse der Familie Sackbauer rund um Arbeit, Wohnen und Familie waren eine streckenweise perfekte Milieustudie einer Arbeiterfamilie im zehnten Bezirk (Favoriten) mit langen, fast durchchoreografiert wirkenden Durcheinanderreden- Plansequenzen. Wenn Familienoberhaupt Edmund „Mundl“ (Karl Merkatz), der aus dem exzellenten Darstellerensemble noch einmal heraussticht, seine Wutausbrüche bekommt und ein Feuerwerk der Mundart abfeuert, können sich oft die Darsteller ein unabsichtliches On-Screen-Lächeln nicht verkneifen. Und mehr Aufmerksamkeit und Aufregung bekam eine ORF-Serie nie wieder. Zwei erfolgreiche Kinofilme mit den noch lebenden Originaldarstellern folgten 2008 und 2010 und setzten die Geschichte fort. Erzählerisch macht diese Serie so viel richtig und braucht sich hinter HBO & Co. nicht zu verstecken – mein voller Ernst.

Nur um sich ungefähr vorstellen zu können, was damals für eine Aufregung um die Serie herrschte, hier eine alte Ausgabe der legendären Diskussionssendung Club 2 aus 1978.

Ein echter Wiener geht nicht unter läuft seit. 5.Juli freitagnachts auf ORFeins. Wer keinen ORF empfängt, kann sich die jeweilige Folge noch sieben Tage in der ORF-TVThek ansehen. Untertitel sind leider keine dabei.

Kottan ermittelt (1976 bis 1983, 19 Folgen à 60 bis 85 Min. + Kinofilm)

Mehr Reihe als Serie, findet Kottan ermittelt hier seinen Platz wegen seiner hervorragenden humoristischen Qualität. Es brauchte allerdings drei Versuche, bis mit Lukas Resetarits die Idealbesetzung der Titelrolle gefunden war.

Kaisermühlen Blues (1992 bis 1999, 64 Folgen à 45 Min.)

Kaisermühlen (ein Viertel im 22. Bezirk – Donaustadt) war der Schauplatz, der einem Ensemble von Game of Thrones-mäßigem Umfang eine Bühne bot. Genau wie Ein echter Wiener geht nicht unter von Ernst Hinterberger erdacht und geschrieben, war Kaisermühlen Blues die Fortsetzung im Geiste von „Mundl“ – nur um einige Nummern größer.

Kommissar Rex (1994-2004 ORF, seit 2008 RAI; 175+ Folgen à 45 Min.)

Drei Herrchen (Tobias Moretti, Gedeon Burkhard, Alexander Pschill)  hat der Wurstsemmel-liebende  Polizei-Schäferhund in Wien verbraucht und gleichzeitig dem ORF viel Geld gebracht. Bei aller dem Wiener nachgesagten Hundeliebe war der Inlandserfolg absehbar, aber dass diese Serie dermaßen erfolgreich in alle möglichen Länder verkauft werden würde, hätte sich niemand gedacht. Besonders tierlieb waren die Italiener, wo Il commissario Rex noch heute ermittelt. Karl Markovics durfte seine Rex-Rolle Stockinger auch noch 14 Folgen lang in Salzburg ermitteln lassen.

Trautmann (2000 bis 2005, 10 Folgen à 90 Min.)

Ebenfalls mehr Reihe als Serie war die Figur des Trautmann (Wolfgang Böck), angeblich dazu bestimmt, entweder Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) als Tatort-Kommissar abzulösen oder einen zweiten Tatort aus Wien zu beginnen. Dass es dazu nicht kam, lag angeblich am Dialekt und so ermittelte Trautmann, der schon in Kaisermühlen Blues vorkam, nur zehn hervorragende Folgen lang im zweiten Bezirk (Leopoldstadt).

Medicopter 117 – jedes Leben zählt (1997-2002, 82 Folgen à 45 Min.)

Erwähnenswert ist Medicopter wegen des hohen Production Values, weil die Handlung nicht in Wien spielt und weil es eine der seltenen Koproduktionen des ORF mit RTL war (ansonsten meist mit ARD, ZDF oder Sat.1).

MA 2412 (1998 bis 2002, 34 Folgen à 20 Min. + Kinofilm)

Kein schlechter Versuch einer Sitcom. Die fiktive Magistratsabteilung 2412 – Amt für Weihnachtsdekoration – ist Schauplatz einer bitterbösen Persiflage (böse Zungen sprechen von einer realitätsgetreuen Darstellung) auf die Wiener Beamtenschaft.

SOKO Kitzbühel (Seit 2001, 45 Min.) und SOKO Donau (im ZDF SOKO Wien seit 2005, 45 Min.)

Die beiden SOKO-Serien sind Krimiware von der Stange, die mit dem ZDF koproduziert werden und einen deutsch-österreichisch gemischten Cast aufweisen.

Vier Frauen und ein Todesfall (seit 2004, 45 Min.)

Krimiserie nach einer Idee von Wolf Haas über ein Quartett von Hobbyermittlerinnen um Adele Neuhauser (Tatort). Angesiedelt im ländlichen Salzburg. Hohe Quoten ermöglichten der brauchbaren, aber doch unrunden Serie ein Weiterleben.

Mitten im 8ten (2007, 53 Folgen à 20 Min.)

Schlechter Versuch, eine eigene ORF-Daily Soap auf die Beine zu stellen. Scheiterte nach 53 ausgestrahlten Folgen an katastrophalen Quoten. Ursprünglich war die Serie das „Herzstück der größten Programmreform aller Zeiten“, mit der der 2006 gewählte heutige ORF-Generaldirektor seine Ära einläuten wollte. Ansprechen wollte man ein junges, urbanes Publikum und siedelte die Handlung im achten Bezirk (Josefstadt) an.

Sonstiges

Nicht aufgezählt sind diverse Familienserien, die zwar einen gewissen Quotenerfolg brachten, aber meist Koproduktionen mit den deutschen ÖR-Sendern waren. Es ist mir kein Anliegen, diese Serien oder ihre Macher zu kritisieren, es ist einfach nicht meine „area of expertise“. Sollte sich jemand dazu berufen fühlen, eine detaillierte Analyse zum Beispiel über Schlosshotel Orth zu schreiben, werde ich sie mit großem Interesse lesen.

Und es gibt den einen oder anderen Versuch (natürlich steht nie ein Sender dahinter), mit geringen Mitteln eine Web-Serie auf die Beine zu stellen. Einzig erwähnenswert ist hier Fauner Consulting von und mit Manuel Rubey.

 

Die Zeit ab 2008

Immer noch dem vermeintlichen „österreichischen Fernsehwunder“ auf der Spur, muss man sich unbedingt mit den ORF-Serien der letzten knapp vier bis fünf Jahre auseinandersetzen – da ist nämlich wirklich viel Gutes dabei.

Die Lottosieger (seit 2008, 30+ Folgen à 25 Min.)

Wieder eine Serie um eine Unterschichtsfamilie in Wien, diesmal allerdings mit einem unerwarteten Geldsegen konfrontiert. Humorvoll geschrieben und gut besetzt. Gute Quoten trotz einer Sendezeit nach 22 Uhr. Im WDR als Die Lottokönige adaptiert.

Schlawiner (seit 2009, 20+ Folgen à 25 Min.)

Verschiedene (teils sehr schräge) Personen werden in ihrem  Alltagsleben – natürlich in Wien – gezeigt. Dazwischen geben sie Interviews. Was nach einem Scripted Reality-Format à la ATV klingt, ist in Wahrheit eine herzeigbare Mockumentary – ja, im ORF! –, grandios besetzt und noch besser geschrieben.

Schnell ermittelt (seit 2008, 40+ Folgen à 40 Min.)

Krimiserie in Wien. Die Handlung ist durchdachter, neben dem Fall der Woche durchziehen deutliche rote Fäden die Geschichte. Mit Ursula Strauss und Andreas Lust spielen zwei der gefragtesten österreichischen Darsteller die Hauptrollen und auch international verkaufte die Serie sich gut. Ein Fernsehfilm wurde statt einer fünften Staffel produziert und es ist fraglich, ob die Serie eine Fortsetzung findet.

Cop Stories (seit 2013, 10+ Folgen à 40 Min.)

Bei Polizeiserien ist es ja so, dass seit Jahrzehnten voneinander abgeschrieben wird„, hält Paul Harather fest. „Und das hat inzwischen ein Level erreicht, das mit der Realität nichts mehr zu tun hat„, findet der Regisseur. Die neue ORF-Serie ‚CopStories‘ (Start: 5. März) möchte das verzerrte Bild etwas gerade rücken und die Polizeiarbeit wahrheitsgetreuer ablichten.“ Kleine Zeitung, 19.2.2013

Im Vorfeld wurde zwar kein Geheimnis daraus gemacht, dass die Serie auf der niederländischen Serie Van Speijk basiert, aber tatsächlich handelt es sich um eine reine Kopie. Die Handlung ist größtenteils 1:1 übernommen, niederländische Namen wurden teilweise eingedeutscht, für die „Adaptierung“ (meiner Ansicht nach eher Übersetzung) des Buches sind laut Homepage nur zwei Personen verantwortlich (wäre es eine Eigenentwicklung, wären es wahrscheinlich mehr)  – all das ist meiner Meinung nach beschämend für den ORF, der die Serie mit „Fälle, die das Leben schreibt“ beworben hat. Und richtig verarscht fühle ich mich, wenn Aussagen dieser Art aus der ORF-Führung kommen:

„…Weg, den wir eingeschlagen haben: Auf österreichischen Content zu setzen, der gesellschaftlich relevante Geschichten aus unserem Land erzählt […]. Der maßgeblichste Teil unserer Finanzmittel muss in originär österreichisches Programm fließen.“ Fernsehdirektorin Kathrin Zechner

Bleiben all diese Fakten unberücksichtigt, ist Cop Stories ein solides Stück Serienware. Im Zentrum der Handlung steht eine Polizeiwache im 16. Bezirk (Ottakring), der als „Schmelztiegel-Bezirk“ allerlei Alltagsproblemen zwischen Rassismus und Nachbarschaftskonflikten bis hin zu Prostitution und Mädchenhandel eine Bühne bietet. Leider ist das aber keine „realitätsnahe österreichische“ Serie, sondern eine Bankrotterklärung der Kreativabteilung des ORF.

Und alles ist gleich…

Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass alle aufgezählten – und es trifft auch auf fast alle nicht aufgezählten zu – österreichischen Serien mehrere Dinge gemeinsam haben:

  • Geografische Verortung – meistens in Wien
    Die meisten Serien brauchen den direkten Bezug zu ihrem Handlungsort, tragen den manchmal im Titel und sind nicht einfach so an andere Orte transportierbar. Dass die Mehrzahl aller Serien in Wien spielt, erscheint auch logisch (siehe Einleitung) und wirkt sich auf die Sprachfärbung aus.
  • Das Genre ist fast immer Krimi – und/oder Realitätsdarstellung –, manchmal in satirischer Form, aber immer in der Gegenwart.
    Zukunft, was ist das? Die reichhaltige Geschichte Österreichs wird als Stoffquelle für Serien ignoriert. Totaler Ernst liegt uns nicht und von Vampiren oder Androiden haben wir noch nie etwas gehört.
  • Das Personal vor und hinter der Kamera, ebenso wie die Produktionsfirmen sind immer die gleichen – was bei einem kleinen Markt wie Österreich kein Wunder ist.
    Neueinsteiger haben es schwer, allerdings scheint die Zeit der Kabarettisten und Bühnenkomiker in den tragenden Rollen vorbei zu sein (zum Glück?). Die wenigen etablierten Firmen sind abhängig vom unbeweglichen ORF, der meint, mit den Privatsendern ernsthaft um Quote konkurrieren zu müssen, anstatt jungen Menschen ein Probierfeld zu bieten.
  • Die in Auftrag gegebenen Folgen sind stark limitiert.
    Selten darf sich eine Serie mehr als acht bis zehn Folgen á 40 Minuten probieren. Selbst im Erfolgsfalle ist Vorsicht das oberste Prinzip.

Braunschlag (2012, 8 Folgen à 45 Min.)

Braunschlag hält sich im Großen und Ganzen an das oben skizzierte Muster. Der Handlungsort ist zwar fiktiv, aber derart realistisch dargestellt, dass jeder Niederösterreicher – inklusive mir selbst – seinen Heimatort wiedererkennt. Auch wenn viel Absurdes passiert, so befinden wir uns doch eindeutig im Hier und Jetzt.
Die verwendete Sprache ist ein eindeutiges Wienerisch und wird in dieser Form sicher nicht im Waldviertel gesprochen.
Die Darstellerriege besteht aus hauptsächlich etablierten Publikumslieblingen, die ihr Können unter Beweis stellen. Selbst die jungen Rollen sind mit bereits gut etablierten DarstellerInnen besetzt (etwa David Miesmer und Sabrina Reiter).

Hier wird nicht von gewohnten Pfaden abgewichen. Die Qualität ist unbestritten und kommt offenbar überall in der Welt gut an, aber ich habe den Eindruck einer „more-of-the-same“-Serie: kein Abweichen von der Norm, eine österreichische Dialektsprache, die einen untertitelfreien Verkauf wenigstens nach Deutschland stark erschwert bis verunmöglicht, politisch harmlos und auf der sicheren Seite, relativ kostengünstiger Produktionsbedarf, etc.

Offenbar besteht Braunschlag auch den Jens-Mayer-Test und qualifiziert sich mit seinen acht Folgen überhaupt als Serie, denn eine Fortsetzung ist nicht zu erwarten und die acht Folgen bieten zwar viel Handlung, aber da waren meiner Meinung nach auch einige komplett irrelevante Handlungsstränge dabei.

Fazit

Braunschlag ist weder das Wunder selbst noch Teil eines bisher existierenden Wunders. Wenn sich allerdings die Anzahl der Serien in der Qualität der oben genannten fortsetzt, mehr Geld ausgegeben wird, neue Wege beschritten werden (SciFi anyone?) und andere Sender auch das Potenzial von gutem seriellem Erzählen erkennen, dann könnte tatsächlich ein Wunder geschehen. Jetzt hat der ORF einfach nur einen guten Lauf, ohne sich wirklich finanziell oder kreativ anzustrengen.

Nachdem die ersten drei Teile hauptsächlich aus (natürlich auch persönlich gefärbten) Fakten zur österreichischen Serienwelt bestanden, wird der vierte Teil Lösungsansätze – einfach nur kritisieren wäre unsportlich –, persönliche Zukunftsvisionen/-wünsche und Heraus- und Aufforderungen an die Community und die Leserschaft beinhalten und hoffentlich eine Debatte anregen.

Hari List studiert Film-, TV- und Medienproduktion in Wien, verbringt sehr viel Zeit in den Kinos der Stadt und auf der Couch mit seinen Katzen, wo er sich tagelang Serien hingibt. Daneben betreibt er aus Langeweile noch ein Filmblog und singt oft, laut und falsch Songs aus Musicals.

3 comments

  1. So sehr ich Lukas Resetarits als Kottan schätze, Peter Vogel hat als Ur-Kottan der Figur mehr Erdung verliehen, was seinen ganz eigenen Reiz hatte. Vielleicht lehne ich mich hier etwas aus dem Fenster, aber mit Resetarits begann genau jenes Erfolgsrezept, das du BRAUNSCHLAG als „Norm“ ankreidest. So lange es gelingt das zu variieren ist doch alles in Butter* 🙂

    Etwas unfair finde ich z.B. KOMMISSAR REX in der Liste, wo es doch dessen gelungenerer Ableger STOCKINGER ist, den du uns unterschlägst, der eine Erwähnung wert wäre: Karl Markovics hat hier großes geleistet, auch weil er keine dritte Staffel machen wollte, weil den Büchern nichts Neues mehr einfiel. Hier wurde viel Potential liegen gelassen, aber die zwei produzierten Staffeln waren gute Unterhaltung.

    Dann vermisse ich DIE PIEFKE SAGA (bitte keine falsche Rücksichtnahme vor uns nördlichen Nachbarn – wir sitzen im gleichen sinkenden Boot, deren Bordkapellen mehr schlecht als recht unterhalten 😉 und ein paar Worte zu der ALPENSAGA oder RINGSTRASSENPALAIS, von denen ich leider nix weiß.

    Schließen möchte ich mit dem Hinweis auf die famosen KUNST-STÜCKE, eine Sendung die unsere ASPEKTE alt aussehen ließ, als es sie noch gab – dort gab es wirklich bahnbrechendes im TV zu sehen, grenzwertiges, experimentelles, Kunst, auf einem Sendeplatz, reserviert für alle, die mal etwas anderes entdecken wollten – darunter gab es viele Perlen zu entdecken, wie beispielsweise DAS FEST DES HUHNES – http://www.youtube.com/watch?v=5zrjLxEjGZ8 Dieser Geist fehlt komplett in unserer heutigen Fernsehlandschaft.

    * Heißt es bei euch jetzt eigentlich richtig der oder den Butter? Am, dam, des…

    1. Kommissar Rex qualifiziert sich dadurch, dass er den Darstellern heute noch Ruhm und Rollen ermöglicht und finanziell so erfolgreich war. Das stellt ja auch eine absolute Ausnahmeerscheinung dar. Ein Tier als Hauptdarsteller kann nicht die einfachste oder billigste Variante des Drehens sein, der Redakteur der das durchgewunken hat, hat sich echt was getraut. Stockinger ist kurz erwähnt, fand ich aber jetzt nicht besonders gelungen.

      Ich muss zugeben dass ich das meiste aus dem Erinnern heraus geschrieben hab, die einzige Serie die ich parallel zum schreiben im Schnelldurchlauf geschaut hab war „Ein echter Wiener geht nicht unter“. Dann hab ich mir überlegt, dass ich das zum letzten Mal vor ca. 10 Jahren gesehen habe und dann mal versucht zu schätzen wie viele Folgen diverser Serien ich inzwischen gesehen haben muss und wie das meinen Blick verändert/verstärkt hat. Interessante Erfahrung!

      Das Hauptproblem ist aber dass ich mit dem anderen Jens übereinstimme und ein paar Folgen noch keine Serie machen. Mir ist die Laufzeit und Folgenanzahl besonders wichtig und da können die meisten von dir genannten Produktionen einfach nicht dazugezählt werden. Und ein weiterer Aspekt ist der Einfluss: Alpensaga z.B. ist ein exzellentes Filmwerk, aber das passt in diese Liste thematisch (und vom Umfang) nicht rein. Es kennt kaum wer in Ö mehr und ich würde einem ausl. Serienjunkie das nicht als Erstes empfehlen.
      „Ringstrassenpalais“ kenn ich (noch) nicht,nur vom Namen her, klingt aber interessant.

      Ich verstehe ja den deutschen Frust/Neid, der ORF macht sehr viel richtig und sehr viel Gutes. Aber auch auf vergleichsweise hohem Niveau lässt sich noch einiges verbessern, ich bezahle schließlich finanziell und politisch dafür. KEINESFALLS findet hier ein Wunder statt. Das ist der Sinn der ganzen Reihe, „euch“ den Begriff „Wunder“ auszutreiben und „euch“ ein wenig über die neidische Phase zu hefen: bei „uns“ ist auch nicht alles super und wenn man genau hinschaut sogar liegt richtig viel im Argen.

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