„Homeland“ S02E08: „I’ll Fly Away“

Nachts auf der Landstraße: Terroristin Roya, "Doppelagent" Brody; Foto: Showtime

Inhalt: Nachdem Brody von der CIA dazu gezwungen wurde, die Fahrerflucht seiner Tochter Dana nicht bei der Polizei anzuzeigen, versteht diese die Welt nicht mehr. Brody sieht sich endgültig zwischen den divergierenden Anforderungen der CIA, der Terrorzelle und seiner Familie aufgerieben. Nachdem er Roya mitgeteilt hat, dass er bei den Terroristen aussteigt, versucht Carrie zu retten, was noch zu retten ist. Dabei gerät sie einmal mehr in Konflikt mit ihren Vorgesetzten. Unterdessen möchte Dana ihr Gewissen bereinigen, indem sie die Tochter des Unfallopfers aufsucht.

Kritik: Nach der weitgehend langweiligen Folge von vergangener Woche zieht das Tempo diesmal wieder kräftig an. Brody droht endgültig durchzudrehen und den Fortgang der ganzen CIA-Mission zu gefährden – und damit letztlich auch seine Zukunft als freier Bürger. Carrie will das offensichtlich nicht nur aus professionellen Gründen verhindern. Vielmehr scheint es, als könne sie schon lange nicht mehr zwischen beruflicher und privater Beziehung zum Spitzel Brody unterscheiden. Wobei „privat“ natürlich eine zweifelhafte Kategorie ist, wenn sämtliche Begegnungen zwischen den Beiden von ihren CIA-Kollegen mitgehört werden. So wirkt die gemeinsame Nacht im Motelzimmer auf den Zuschauer dann auch eher beklemmend bis verzweifelt, sieht er doch parallel die Reaktionen von Saul, Quinn und den anderen im CIA-Büro. Offensichtlich steht es um Carries psychischen Zustand nicht allzu gut, andererseits war es gerade ihre Intuition, die sie in der Vergangenheit zu richtigen Erkenntnissen über Brody geführt hat.

Unheimlich spannend inszeniert sind die Szenen auf der nächtlichen Landstraße, die bis auf die Wägen der Terroristen und der sie verfolgenden Agenten wie ausgestorben ist. Bis zum Ende der Episode bleibt unklar, ob Abu Nazirs Leute Brody bereits enttarnt haben und auf der Wiese exekutieren wollen oder ob er nach wie vor Teil ihrer Mission ist. Einen ruhigeren, aber kaum weniger intensiven Kontrapunkt setzt der Handlungsstrang um Dana, die versucht, das moralisch Richtige zu tun – was sich als unmöglich herausstellt, da sie mit einer Selbstanzeige auch den Hinterbliebenen des Unfallopfers schaden würde, wie sie erfahren muss. Eine diesmal auf allen Handlungsebenen emotional und inhaltlich überzeugende Folge, in der nicht nur Claire Danes und Damian Lewis einmal mehr ihre schauspielerischen Fähigkeiten zeigen können, sondern auch Dana-Darstellerin Morgan Saylor.

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