„Mad Men“ s5 e12: „Commissions and Fees“

Hier ist er noch voller britischer Contenance: Lane Pryce (Jared Harris); Foto: AMC

Inhalt: Wegen schwerwiegender Veränderungen heute mit massiver Spoilerwarnung!

Sally weigert sich, ihre Mutter samt Gatten zum Skifahren zu begleiten und flüchtet zu Don und Megan. Einen Montagmorgen, an dem beide berufliche Verpflichtungen haben, nutzt sie zu einem geheimen Date mit ihrem Beinahe-Boyfriend Glen. Während Don die kleinen Schritte leid ist, die die Agentur macht, und seinen alten Hunger wiederfindet, macht Bert eine Entdeckung, die Lane zum Verhängnis wird…

Bewertung: „Everything you think is going to make you happy just turns to crap“, stellt der heranwachsende Glen am Ende der Episode fest. Die vorhergehende(n) Handlung(en) sind praktisch eine Illustration dieses ernüchternden Fazits. Das Leben als Erwachsener ist eben meist doch nicht so aufregend und selbstbestimmt, wie Sally denkt, wenn sie es kaum erwarten kann, wie eine Frau behandelt zu werden. Überwiegend besteht es aus Verantwortung und Enttäuschungen. Die süßen Verlockungen sind entweder nicht zu erreichen – wie der Jaguar und Joan für Lane – oder es stellt sich – wie in Dons Fall – nach Erreichen heraus, dass der Nachbar das noch grünere Gras, die noch attraktivere Frau, den noch fetteren Werbeetat hat.

Am Ende bleibt nur die Hoffnung, einen Menschen zu haben, der einen so liebt, wie man ist – so wie Sally, die in einer emotionalen Ausnahmesituation doch wieder die Nähe der Mutter sucht. Sonst läuft man Gefahr, so zu enden wie Lane, der daran zugrunde geht, niemandem seine Schwächen und existenziellen Nöte eingestehen zu können (oder das wenigstens zu glauben).

Die so locker-beschwingt gestartete Staffel erreicht wohl hiermit ihren düsteren Höhepunkt. Von der anfangs so familiär wirkenden Atmosphäre bei SCDP ist jedenfalls nicht mehr viel übrig, zwei „Familienmitglieder“ hat die Agentur auf ihrem Weg nach oben bereits „verbraucht“ (Joan in der vergangenen Woche, Lane in dieser, eventuell könnte man auch noch Peggy hinzuzählen). Leider ist die Inszenierung dieser Ernüchterung in dieser Folge ziemlich vorhersehbar ausgefallen und auch die emotionalen Reaktionen der Figuren sind nicht immer überzeugend. Insbesondere Lanes Abschied wirkt eher wie eine Überreaktion, zudem verliert die Serie mit ihm eine ihrer interessantesten Figuren.

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